The room is never empty, the past is yet to come
Erasmus Leinweber ist fasziniert von der Idee der Beseeltheit der Dinge, und den Analogien von Makro- und Mikrokosmos. In seinen Malereien sucht er nach diesen inneren Welten, Seelen, und in der Malerkapelle, die früher für Begräbnisse genutzt wurde, sucht er spezifisch nach den Seelen, die sich nach dem Ableben des mit ihnen verbundenen Körpers eventuell neue Reviere erschlossen haben. Vorbildhaft für seine Farbwahl war dabei der nahegelegene Kaiserdom.
Auch aus dem alten Griechenland stammen viele der Denkkonzepte, denen sich Nicola Feuerhahns Arbeiten widmen. Ihr besonderes Augenmerk gilt häufig dem romantischen Eros und den diesen Komplex umgebenden Ritualen und Gedankenkonstrukten.
Feuerhahns vornehmlich bildhauerische Arbeiten aus Glas, Kunststoff und Keramik, kleine, bewusst an den Kitsch angrenzende Skulpturen, wirken verletzlich und nackt. In der Malerkapelle ist es eben diese Verletzlichkeit, mit der sie sich beschäftigt: Welche Transformationsprozesse durchlaufen wir nach einer emotionalen Verletzung, nach einem Verlust, einem Bruch, einer Kränkung des Eros, welche Rolle spielt Authentizität bei dieser Auseinandersetzung mit dem verwundeten Selbst?
Feuerhahn und Leinweber haben beide ein Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig absolviert. Ihre sonst sehr unterschiedlichen Herangehensweisen überschneiden sich thematisch: Die Sichtbarmachung des Flüchtigen, kaum Wahrnehmbaren, Unsichtbaren und Vielleicht-Nie-Dagewesenen nimmt eine zentrale Rolle in ihren Arbeitsprozessen ein.
Veranstaltungsort
Veranstalter
Malerkapelle Königslutter
Samuel-Hahnemannstraße 5
38154
Königslutter